„Mottenmensch“ (Illustration der Performance)

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Kunst erfahren – Biodiversität wertschätzen?

Die Insektenbiodiversität ist essenziell für das Leben auf unserem Planeten. Doch durch die Veränderungen der Landnutzung ist diese Vielfalt akut bedroht. Gleichzeitig zeigt sich, dass Städte inzwischen auch Rückzugsorte für Insekten sind. Das Frankfurter Forschungsprojekt „SLInBio“ untersucht, wie unsere Lebensstile mit dem Rückgang der Insektenvielfalt zusammenhängen und welchen Beitrag wir leisten können, um die Lebensbedingungen für Insekten zu verbessern. Künstlerische Formate gewinnen bei der Vermittlung dieses Wissens an Bedeutung. Im Juni und Juli wird eine öffentliche Tanzperformance gezeigt, die im Rahmen des Projektes entstanden ist. 

Anfang des Jahres hat das ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung unter dem Titel „Insectopolis“ ein Projektstipendium für die Entwicklung und Umsetzung einer künstlerischen Arbeit vergeben. Aus 60 Bewerbungen wählte eine interdisziplinäre Jury den Projektentwurf von Anno Bolender „I don’t hear Bugs in the City – Eine choreografische Erinnerung an die kleinen Lebewesen unter uns“ aus.

Anno Bolender arbeitet regional wie international und befasst sich mit den Überschneidungsbereichen sozialer und politischer Themen mit künstlerischen Perspektiven. Im Rahmen des Stipendiums wurden in den letzten Wochen die Forscher*innen des Projekts, aber auch interessierte Bürger*innen in die Entwicklung einer Choreografie einbezogen: In partizipativen Workshops haben sich die Teilnehmer*innen der Beziehung zwischen Menschen und Insekten im Raum der Stadt gewidmet und dafür körperliche Ausdrucksweisen gefunden. Inspiriert von der Methode des Deep Listening der Komponistin Pauline Oliveros leitete Bolender die Teilnehmenden der Workshops an, die Bewegungspotenziale des eigenen Körpers zu erkunden. Daraus entwickelte Anno Bolender eine Solo-Performance, die den Zuschauer*innen eine ästhetisch vielfältige Erfahrung des Themas „Insekten in der Stadt“ bieten und an die „kleinen Lebewesen unter uns“ erinnern soll. Die Performance ist im Juni und Juli an verschiedenen öffentlichen Orten im Stadtraum in Frankfurt und Offenbach zu sehen.

„Wir freuen uns sehr, der Frankfurter Stadtgesellschaft diesen künstlerischen Zugang zur Insektenvielfalt in der Stadt anbieten zu können“, betont Marion Mehring vom ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung. Sie leitet das Forschungsprojekt SLInBio – Städtische Lebensstile und die Inwertsetzung von Biodiversität, in dessen Rahmen das Projektstipendium vergeben wurde. „Insbesondere der partizipative Ansatz von Anno Bolender hat die Jury überzeugt, denn solche Angebote können dazu beitragen, einen neuen Blick auf die Insektenwelt zu entwickeln. Und genau diesen brauchen wir dringend, um ein Bewusstsein für die Bedeutung von Insekten zu entwickeln und dem Insektensterben entgegenzuwirken.“

Die Performance wird an folgenden Terminen gezeigt:

·    Premiere: Freitag, 28. Juni 2024, 18:30 Uhr, Campus Bockenheim, Jügelstraße, zentraler Platz zwischen Mensa und Juridicum (bei schlechtem Wetter im Festsaal im Studierendenhaus)
·    Montag, 8. Juli 2024, 17:30 Uhr, Grüneburgpark, Wiese am Park-Café, August-Siebert-Straße, 60323 Frankfurt (Frankfurter Bürger-Universität mit anschließendem Publikumsgespräch) 
·    Mittwoch, 10. Juli, 18:00 Uhr, Bornheimer Fünffingerplätzchen,
60385 Frankfurt
·    Samstag, 13. Juli, 21:30 Uhr, Hugenottenplatz, 63065 Offenbach 

Weitere Informationen über das Projektstipendium „Insectopolis“: www.isoe.de/insectopolis

Flyer zum Download

Wissenschaftlicher Ansprechpartner

Dr. Florian Dirk Schneider
Tel. +49 69 707 6919-71
florian.schneider@isoe.de  
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Pressekontakt

Dr. Nicola Schuldt-Baumgart
Tel. +49 69 707 6919-30
schuldt-baumgart(at)isoe.de  
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